Hazebrouck liegt in der französischen Region Nord-Pas-de-Calais, etwa 40 km von Lille und Dünkirchen entfernt und hat rund 22.000 Einwohner. Wie der Name vermuten lässt, ist Hazebrouck flämisch geprägt, er bedeutet so viel wie „Hasenmoor“. Hazebrouck präsentiert sich mit einer hübschen und lebhaften Altstadt. Mittelpunkt ist das imposante Rathaus mit seinem weitläufigen Vorplatz, von dem die kleineren Straßen mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants abzweigen. Mit Schwimmbad, Kino und einem breiten Kulturangebot ist die Stadt auch Freizeitzentrum für das Umland.
Die Kirche St Elois wurde 1494 errichtet, ihr Turmhelm im 2. Weltkrieg zerschossen. An den Spenden für seinen Wiederaufbau beteiligten sich auch Bürger aus Porz. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das im 16. Jh. erbaute Augustinerkloster (Couvent des Augustins) mit seinem Museum, das Maison de l’Abbé Lemire und der Wunderschöne Parc Public, in dem der frühere Bürgermeister von Porz, Alfred Moritz, einen Grenzstein der ehemaligen Stadt Porz aufstellen konnte.
Jedes Frühjahr feiert Hazebrouck sein Fête de la Mi-Carême: Höhepunkt ist ein Umzug mit historischen Kostümen und Großfiguren, den „géants“. Zusammen mit Musikanten, Wagen und Pferden, Stelzenläufern und Fahnenwerfern erinnern die „géants“ an die Stadtgeschichte und verkörpern populäre Volkscharaktere. Statt Kamelle werden am Ende des Umzugs Walnüsse als Glücksbringer geworfen.
Geschichte Hazebroucks
Zum ersten Mal wurde der Ort 1122 als „Hasbruc“ erwähnt und war zunächst nur eine kleine unbefestigte Ansiedlung. Aber schon im Mittelalter entwickelte er regionale Bedeutung: 1177 wurde Hazebrouck Sitz der Hoop, der Gesetz gebenden Versammlung der Schlossherren von Bailleul und Cassel. 1326 erhielt sie eine Urkunde, die Klure, die die Rechte der Bürger verbriefte.
Unter Ludwig XIV wurde Hazebrouck französisch. Die Industrialisierung verhalf der Stadt Mitte des 19. Jahrhunderts zu Aufschwung: Die Eisenbahnstrecken von Paris über Arras und die von Lille kreuzten sich in Hazebrouck, das damit Verkehrsknotenpunkt wurde. Damit gab es auch eine Eisenbahnverbindung zur Küste nach Calais und Dünkirchen. In Hazebrouck entwickelte sich ein Eisenbahnzentrum mit Depots für Lokomotiven und Wartungs- und Reparaturwerkstätten. Später siedelten sich auch Spinnereien und Webereien am Ort an.
Bedeutendste historische Persönlichkeit Hazebroucks ist Abbé Jules Lemire. Der streitbare Kirchenmann war Parlamentarier und in ganz Frankreich bekannter Sozialreformer und zudem von 1914 bis 1928 Bürgermeister von Hazebrouck. Auf sein Engagement sind der Boulevard, der seinen Namen trägt, das Hospital, das Entbindungskrankenhaus und die Arbeitersiedlungen zurückzuführen. Er konnte jedoch nicht verhindern, dass die seit 1790 in Hazebrouck angesiedelte Unterverwaltung aufgehoben wurde.
In den beiden Weltkriegen wurde Hazebrouck stark zerstört, danach aber schlüssig restauriert und zeigt heute ein harmonisches und geschlossenes Bild. Hazebrouck ist Einkaufs- und Freizeitzentrum sowie Gewerbestandort für das agrarisch geprägte Umland und zudem Wohngemeinde in der Großregion Lille.
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Partnerschaft
Die Partnerschaft von Porz und Hazebrouck begann im Jahr 1955. Ausgewählte Aktivitäten:
- Mehr als 30 Jahre lang gestalteten das Porz-Wahner Maximilian Kolbe Gymnasium und das Lycée Saint Jacques einen regen Schüleraustausch , der wegen Fachlehrerwechsel und Schulleiterwechsel am französischen Gymnasium ab 2012 leider zum Erliegen kam. Als Französischlehrerin am MKG hat Rosemarie Feyen in den Jahren ab 2002 jährlich die deutsch – französischen Schüleraustauschwochen organisiert und betreut.